Rebundus im Dom zu Lübeck
Rebundus im Dom zu Lübeck
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| (www.pixabay.com) |
Vor langer, langer Zeit soll es sich so zugetragen haben, dass kurz vor dem Ableben eines Domherren zu Lübeck unter seinem Kissen eine weiße Rose vorzufinden war. Zu diesem Anlass schaute jeder Domherr morgens, noch bevor in dem Dom andere Vorkehrungen getroffen wurden, unter seinen Kissen nach. Eines Tages fand einer der Domherren, namens Rebundus, eine weiße Rose unter seinem Kissen. Für ihn sah es jedoch eher wie ein Dornstachel aus, als eine Rose und er erkannte dieses Zeichen somit nicht recht an. Also nahm er die Rose und schob diese dem nächsten Beisitzer unters Kissen. Dieser hatte jedoch bereits unter seinem Kissen nachgeschaut und nichts gefunden. Rebundus beeindruckte dies wenig und er fragte, ob er sein Kissen nicht umkehren wolle. Das habe er doch bereits getan. Nein, er solle sein Kissen doch noch einmal umdrehen, denn er, Rebundus, habe vorhin etwas Weißes aufblitzen sehen. Der Domherr tat wie ihm geraten und schaute daraufhin noch einmal nach. Tatsächlich befand sich unter seinem Kissen nun die weiße Grabblume. Erzürnt sagte er, dass es sich hierbei um Betrug handeln müsse, hätte er doch vorher sehr fleißig und gründlich nachgeschaut. Also schob er selbst die Rose wieder Rebundus unter. Dieser war ebenfalls voller Zorn und warf die Rose daraufhin jemand anderen zu. Was für ein Unding! Schnell entbrannte ein Streit zwischen den Domherren, während die weiße Rose auf dem Boden ruhte.
Die beiden Streithähne wurden auseinandergezogen und es wurde zu Ruhe ermahnt. Doch Rebundus wollte dies nicht auf sich sitzen lassen und gab immer noch nicht zu, dass die weiße Rose zuerst unter seinem Kissen zu finden war. Daraufhin sprach der andere Domherr ungeduldig: “Gott wolle geben, dass der von uns beiden, welcher Unrecht hat, statt der Rosen in Zukunft zum Zeichen werde, und wann ein Domherr sterben soll, in seinem Grabe klopfen möge, bis an den Jüngsten Tag!“ Rebundus, der von diesem Schwur unbeeindruckt war, sprach leichtsinnig: „Amen! Es sei also!“
Die Rosen irrten sich nie und so starb Rebundus wenig später. Wenn aber nun ein Domherr bald sterben würde, klopfte es laut und deutlich aus Rebundus Grab. Eigentlich waren es genau drei Klopfschläge, die krachten wie ein Donnerschlag. Der dritte und letzte Schlag soll dann so stark und laut sein, dass man denke der Dom breche in sich zusammen. Dieser Krach soll auch noch in den nahstehenden Gebäuden zu hören sein. Der Schwur war also in Erfüllung gegangen und daraus entstand das Sprichwort: „Rebundus hat sich gerührt, es wird ein Domherr sterben!“
Einmal war der dritte Schlag so laut, dass einige Handwerker, die bei der Predigt nahe dem Grabe standen, durch das Beben von den Füßen geschlagen wurden. Es sah so aus, als hätte ein Donnerschlag die Männer von den Füßen geschlagen. Daraufhin wollten diese entsetzt und voller Angst aus der Kirche fliehen, doch der Prediger ermunterte die Gemeinde und rief, dass sie bleiben sollten und sich nicht fürchten bräuchten. Es handelte sich hierbei doch nur um ein Teufelsgespenst, dass den heiligen Gottesdienst stören wollte. Man dürfe sich nicht schwächen lassen und müsse im Glauben diesem trotzen. Nach einigen Wochen starb der Sohn des Dechants und auch dies hatte Rebundus vorhergesagt, denn auch bei Verwandten der Domherren tobte er.
Das war die Legende von Rebundus im Dom zu Lübeck.
Es ist gar nicht so selten, dass Schwüre, welche Gott mit einbeziehen und diesen bei Wahrheit agieren lassen, in Legenden vor kommen. Dies sollte wohl damals, die besondere Schwere darstellen. Denn die Kirche und damit Gott waren damals für die Menschen mehr als heilig.
Doch diese Information nur am Rande.
Ich hoffe, euch hat die Legende gefallen. Kanntet ihr diese vielleicht schon? Und in jeder Legende soll bekanntlich ein Fünchen Wahrheit stecken. Was meint ihr, ist der wahre Kern in dieser Geschichte? Ratet gerne mit und lasst doch auch gerne ein Like da. Vielen Dank.
Carolina
17.03.2021
* Buch *
- Deutscher Sagen Schatz (Diederich)
* Internet *
- http://www.sagen.at/texte/sagen/grimm/rebundus.html
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